Ein Mönch mit Namen Milisij wohnte mit seinen zwei Novizen in einer Klosterzelle in Frieden, Herzensgüte, Liebe zu Gott und zueinander. Sie nähten Kleidung, führte eine kleine Landwirtschaft, bauten Obst und Gemüse an, aber flochten auch Körbe. Eines Tages gingen die Novizen mit Milisij in den Wald, um Weidenzweige zu sammeln für das Korbflechten. An diesem Tag gingen dort auch zwei Söhne des Kaisers auf Jagd. Sie breiteten im gesamten Wald ihre riesigen Netze aus und wie viele Wildtiere und Vögel verfingen sich in dieser tödlichen Falle. Die Söhne des Kaisers aber töten alles, was sich im Netz verfangen hatte, mit ihren Speeren.
Die Mönche kehrten zwei Nächte nicht nach Hause zurück, obwohl sie bis dahin immer nach Hause zurückgekehrt waren und sich niemals irgendwo hatten aufhalten lassen. Auch am dritten Tag kamen die Söhne des Kaisers in den Wald, um ihre Beute zu erlegen und fanden im Netz, die sich darin verfangenen Novizen mit ihrem Altvater Milisij. Die beiden kaiserlichen Brüder fragten verwundert Milisij: “Bist Du ein Mensch oder ein Geist?” Er antwortete: “Ich bin ein Mensch. Ein sündiger Mensch. Ich beweine meine Sünden, und bete zu Jesus Christus, dem Sohn des lebendigen Gottes.” Darauf antworteten ihm die kaiserlichen Söhne: “Es gibt keine anderen Götter, außer Sonne, Feuer und Wasser. Komm und bring ihnen ein Opfer dar.” Der Herrscher dieses Landes und seine Familie beteten die Naturgottheiten Sonne, Wasser und Feuer an und verneinten die Existenz Jesu Christi, des wahren Gottes.
Der Starez antwortete ihnen: “Eure Götter sind nicht echt. Ihr irrt Euch! Sonne, Wasser und Feuer genauso wie wir alle sind lediglich Schöpfungen des wahren Gottes, des Schöpfers von allem. Also kommt und lernt ihn kennen.”
“Also bekennst Du Dich zu dem wahren Gottmenschen, der verurteilt und gekreuzigt wurde.”, fragten die Fürsten den Mönch. Der Altvater antwortete: “Ich bekenne mich zu dem wahren Gott, der unserer Sünden wegen ans Kreuz geheftet wurde und den Tod besiegt hat.” Aber die Fürsten hörten nicht auf ihn, sondern begannen Milisij und seine Novizen zu schlagen, um sie zu zwingen, ihren Göttern zu opfern. Doch es war alles umsonst. Nach langen Martern köpften die Söhne des Kaisers die beiden Novizen, den Starez aber unterzogen sie noch viele Tage grausamer Folter und Leiden. Da sagte der Greis zu ihnen: “Da Ihr bereits unschuldiges Blut vergossen habt, wird Eure Mutter Euch morgen verlieren, indem Ihr Euch gegenseitig durch Eure eigenen Pfeile töten werdet.”
Die Prophezeiung des Altvaters trat genauso ein. Am nächsten Tag während der Treibjagd entfloh ein Damhirsch. Die Söhne des Kaisers sprangen auf ihre Pferde und verfolgten ihn. Sie versuchten, ihn mit Pfeil und Bogen zu erlegen. Doch der Hirsch konnten den Pfeilen ausweichen und die Pfeile bohrten sich in die Herzen der beiden Söhne, die augenblicklich starben.
So bestrafte sie der gerechte Gott für die Ermordung unschuldiger Menschen. Und in der Tat, Gott ist gerecht und barmherzig zu jenen, die Gutes tun, und bestraft stets jene, die sündigen und ihre Sünden nicht bereuen. Denn Du, Gott, schenktest dem Menschen das Leben, und so kannst Du es auch wieder nehmen.