Seit vielen Jahren führt Vater Andrej Lemeschonok Gesprächsabende mit Gemeindemitgliedern durch, bei denen er ihre Fragen beantwortet. Vor einigen Jahren erschienen die Fragen und Antworten in Buchform in russischer Sprache. Auf unserer neuen Webseite haben Sie nun Gelegenheit, einige dieser Fragen und Antworten auf deutsch zu lesen. Außerdem laden wir Sie ein sich daran zu beteiligen. Sie können uns Ihre Fragen gern per E-Mail schicken oder sie interessierende Themen aus den vorhandenen Rubriken auswählen. Wir freuen uns auf Ihre Zuschriften!

Stellen Sie dem Priester Ihre Frage

ANTWORTEN DER PRIESTER NACH THEMEN SORTIERT

Frage

Guten Tag, Vater Andrej! 15 Jahre Ehe und keine Kinder. Es ist klar, dass es Murren und Tränen und Gebete, die Behandlung von Frauenkrankheiten gab und gibt. Jetzt, während des Weihnachtsfastens, habe ich es gewagt, die Gebete um das Geschenk eines Kinds wieder zu intensivieren, und wenn ich so sagen darf, bewusster und nicht formell, mit meinen eigenen Worten und nicht nur mithilfe des Gebetbuchs. Und ich weiß nicht, ob das zusammenhängt oder Zufall ist, aber die Sünden meines Lebens begannen sich mir zu erschließen, für die ich bei der Beichte Buße tat. Aber ich konnte nicht ermessen, wie schrecklich sie waren, welchen Schaden ich bei meinem Mann und seinen Lieben (seine Mutter, sein Vater, sein Bruder) durch mein stolzes Verhalten ihnen gegenüber angerichtet habe: durch Beleidigungen, Streitereien, Zurückweisung, Verurteilung, Verleumdung und so weiter. Äußerlich sah zwar alles anständig, edel und wohlerzogen aus, aber das ist Heuchelei. Innen, wie sich herausstellte, gab es viel Sünde. Obwohl ich immer dachte, dass das schließlich alle tun. Aber ich bekannte diese Sünden und vergaß sie gleichsam. Und je mehr ich bete, desto mehr öffnet sich mir. Ich beschloss, öfter zur Beichte und Kommunion zu gehen. Aber jetzt haben sich meine Gedanken von Murren zu Scham geändert, ich kann nicht mit der gleichen Herzenseinstellung für ein Kind beten. Es scheint mir, es ist eher unverschämt und dass ich der Mutterschaft nicht würdig bin. Sagen Sie mir, lohnt es sich, meine Bitten um ein Kind im Gebet fortzusetzen oder sollte ich eher versuchen, den Weg der wirklichen Reue für die offenbarten Sünden zu gehen? Möge Gott uns schützen!

Antwort
Die Tatsache, dass Ihnen Sünden offenbart wurden, dass Sie sie wirklich gespürt haben und Sie sich dafür schämen, geschieht durch die Barmherzigkeit Gottes. Das ist auch die Frucht Ihres Gebets. Ich denke, Sie sollten für das Geschenk eines Kindes weiter beten. Bitte und es wird dir gegeben, suche und du wirst finden (Mt 7,7). Natürlich müssen wir immer hinzufügen: "... Es ist Gottes Vorsehung, Dein Wille geschehe, Herr, hilf." Und der Herr wird antworten und Kinder schenken. Wenn Sie und Ihr Mann nicht verheiratet sind, müssen Sie zuerst heiraten. Zweitens müssen Sie sich beide mehr der geistlichen Askese widmen. In der kommenden Großen Fastenzeit, können Sie Ihr Gebet verstärken, versuchen, das Fasten zu halten, so oft wie möglich in die Kirche zu gehen, die Kommunion zu empfangen, zu beichten. Also echte Enthaltsamkeit üben! Ich denke, es wird Ihnen das bringen, worum Sie bitten. Gott hört jedes unserer Worte und antwortet uns.

Frage

Bitte geben Sie mir einen Rat! Ich bin 59 Jahre alt. Im Leben habe ich alles verloren, was verloren gehen kann. Die Eltern verstarben früh, mein Mann entschlief, ich verlor meinen Sohn, unser ganzes Vermögen. Im wahrsten Sinne des Wortes stellte sich heraus, dass es das war, wofür es stand. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt wurde bei meiner einzigen verbliebenen 38-jährigen Tochter Lungenkrebs im 4. Stadium diagnostiziert. Sie hat drei Kinder, das jüngste ist 9 Monate alt. Warum wird mir so etwas zugemutet? Was kann ich tun?

Antwort
Es gibt viel Leid auf der Welt. Die Menschen, die nach dem Sündenfall den Kontakt zu Gott verloren hatten, blieben in dieser Welt schutzlos zurück. Die Sünde zerstörte die Verbindung zwischen der Schöpfung und ihrem Schöpfer. Jeder auf dieser Welt hat sein eigenes Kreuz, seine eigenen Prüfungen. Aber wenn wir Gott gefunden haben, wenn wir wissen, dass es keinen Tod gibt, sondern nur den Übergang des Menschen in die Ewigkeit, dann tragen wir unser Kreuz und folgen Christus, obwohl es wehtut, ängstigt und wir alles hinwerfen wollen. Wir wissen, dass Christus uns vorangegangen ist. Sein Leiden, sein Tod am Kreuz, die Qualen, die er für unser Heil erduldete, geben uns Hoffnung auf ein neues Leben – das ewige Leben. Jetzt müssen Sie mit Selbstmitleid fertig werden, solchen Kränkungen, mit Verzagtheit, Verzweiflung, die natürlich versuchen werden, Sie von Gott wegzuführen und Sie daran zu hindern, Ihr Kreuz bis zu Ende zu tragen. Wir müssen um unser Leben kämpfen, aber wir haben nicht die Kraft dazu. Deshalb gehen wir in die Kirche. Gott wartet auf uns und nimmt unsere Beichte an, schenkt uns Seinen Leib und Sein Blut, stärkt uns. Ich denke, wir brauchen jetzt nicht zu nachsinnen, warum, weshalb, wofür, sondern gehen Sie einfach hin und bitten um Kraft für Ihr weiteres Leben, für das weitere Tragen Ihres Kreuzes. Sie müssen für Ihre Tochter beten. Sie müssen ihr bei der bevor stehenden Versuchung helfen, sie durchzustehen, sie zu ertragen. Krankheit ist eine schreckliche Versuchung. Aber auf keinen Fall sollte man verzweifeln, Gott verlassen. Wer bis zum Ende ausharrt, wird gerettet (Mt 24, 13). Jetzt kommt das Fest der Geburt Christi, und ich möchte, dass die Freude über die Geburt des göttlichen Kindes in dieser schrecklichen Welt, die im Argen liegt, auch Ihre Seele berührt, damit es Ihnen hilft zu sehen, dass Gott nahe ist und Sie nie verlassen wird. Tanken Sie Kraft an diesen Weihnachtstagen, in der Weihnachtszeit, versuchen Sie, die Kirche öfter zu besuchen und am Leib und Blut Christi teilzuhaben. Gesegnete Weihnachten!

Frage

Diese Frage gab es in unserer Familie: mein Sohn möchte nicht zur Armee. Ich weiß nicht, was ich tun soll, es ist peinlich, dass ich meinen Sohn so erzogen habe. Ich finde keine Worte, mit denen ich Gott bitten könnte, um ihn vor der Armee zu beschützen. Raten Sie mir, bitte, was ich tun kann!

Antwort
Sehen Sie, die Weltanschauung eines Menschen verändert sich durch seine Umgebung, durch seine Persönlichkeit und viel hängt von den Umständen und den Leuten ab, die ihn umgeben. Was sollte man in ihrem Fall tun? Für den Sohn muss man beten und mit ihm sprechen. Man muss erfahren, warum er nicht zur Armee gehen will, welche Gründe er dafür hat. Man muss ihn verstehen, man muss ihn so verstehen, wie er jetzt ist und irgendwie Berührungspunkte finden. Dann, so denke ich, werden sie ihn verstehen, und er wird auf Ihr Wort hören. Hier muss man sich nicht schämen, sich nicht verstecken, hier braucht es den offenen Dialog, und ich denke, auf diesem Weg kann man sich annähern und aufeinander hören. Von mir selbst kann ich berichten, dass ich auch zu einer gewissen Zeit, als ich noch nicht getauft, noch ungläubig war, von Tolstoj begeistert war, nicht zur Armee gehen wollte und auch nicht ging. Für die Leute in meiner näheren Umgebung war es, als ob ich verrückt wäre. Keiner der Älteren versuchte mich zu verstehen und mir zu zuhören. Das hat natürlich Protest in mir hervorgerufen. Und jetzt, nachdem ich zum Glauben gefunden habe, hat sich meine Weltanschauung verändert und die Einstellung zum Armeedienst und überhaupt zu den eigenen Pflichten, zur Verantwortung für das, was auf deiner Erde und um dich herum vor sich geht. Ihr Sohn ist noch jung, und ihre Aufgabe ist es, ihm zu helfen, seine Persönlichkeit herauszubilden, damit eine richtige Lebensgrundlage geschaffen wird, jenes Glaubensfundament, ohne das es im Leben viele Zerstörungen geben wird. Aber weil wir Christen sind, bitten wir, dass der Herr unsere Kinder zur Vernunft bringt und auf einen Gott wohlgefälligen Weg führt.

Frage

Wir haben einen fünfjährigen Sohn. Wir möchten aber noch ein zweites Kind. Es sind schon vier Jahre vergangen, aber der Herr hat uns noch nicht mit einem Kind gesegnet. Im Dezember habe ich begonnen den Akafist zur Gottesmutter „Unverhoffte Freude“ zu lesen und ich wurde sofort schwanger. Aber ich hatte eine Fehlgeburt. Sagen Sie, ob man für das Geschenk eines Kindes beten soll oder kann, wenn es schon ein Kind gibt! Wie kann man verstehen, was der Wille Gottes für unsere Familie ist? Oder soll man versuchen einen Säugling zu adoptieren? Ich bedanke mich für ihre Antwort.

Antwort
Ich denke, dass Sie beten können und sollen, damit der Herr Ihnen noch ein Kind schenken möge und vielleicht, nicht nur eins. Es gibt solche Momente, dass eine Frau das Kind verliert, das ist natürlich eine Tragödie, das ist sehr schmerzhaft. Aber das ist das Leben, und in dieser Welt müssen wir alle viel leiden. Es lohnt sich nicht, sich den Kopf darüber zu zerbrechen, warum und wie, sondern man muss auf Gott vertrauen und Ihn bitten. Es ist notwendig, dass auch Sie und ihr Mann für das Geschenk eines Kindes beten. Während der Schwangerschaft bemühen Sie sich öfters zum Heiligen Kelch zu kommen und zu kommunizieren. Ich denke, dass alles gut wird.

Frage

Ich bin 33 Jahre alt, verheiratet, 3 Kinder. Sie erblickten alle mittels Kaiserschnitt das Licht der Welt. Die Ärzte raten von weiteren Geburten ab, da jede folgende Schwangerschaft für die operierte Gebärmutter ein höheres Risiko für die Gesundheit von Mutter und Kind (bis hin zur Totgeburt) birgt. Mein Mann und ich hatten uns allerdings auf eine große Familie eingerichtet. Meine Frage lautet: lohnt es sich das Risiko einer vierten Schwangerschaft einzugehen oder sollte man in der Warnung der Ärzte den Willen Gottes sehen und mit dem Kinderkriegen aufhören?

Antwort
Das ist eine Frage ihres Glaubens. Sie sollten sich mit ihrem Mann beraten, beten und gemeinsam die Entscheidung treffen. Ich kenne Familien, wo es mehr als drei Operationen während der Geburten gab, und die Kinder, ungeachtet der Prognose der Ärzte, gesund geboren wurden. Aber ich möchte nochmals unterstreichen, dass das eine Frage ihres Glaubens ist. Wenn sie zweifeln und Angst haben, dann sollten Sie es nicht tun. Wenn Sie glauben, weitere Kinder haben möchten und bitten, dann wird Ihnen Gott helfen.

Frage

Ich habe an Sie folgende Frage. Während meiner Erkrankung (schwere Psychose) habe ich mein Kind sehr gekränkt. Ich habe sie geschlagen, meinen Mann gekränkt, ich hatte mich nicht unter Kontrolle. Es sind 7 Jahre vergangen, und jetzt sagt mir mein Kind, dass es mir nicht vergeben kann. Sie ist 23 Jahre alt, es fällt ihr schwer, sich mit mir zu unterhalten, sie kommt zu mir und sagt, dass sich viele Kinder von ihren Eltern lossagen. Was soll ich tun? Zu wem kann ich beten?

Antwort
Natürlich haben Sie schon um Verzeihung gebeten. Wenn Sie es noch nicht getan haben, dann tun Sie es noch. Sie hatten einen Absturz, eine Psychose, und das müssen Sie ihrer Tochter erklären. Was Sie getan haben, ist nicht erlaubt und dafür gibt es keine Rechtfertigung, aber Ihre Tochter sollte Sie verstehen. Man muss an das Herz ihrer Tochter anklopfen, man muss zur Gottesmutter beten, beichten, kommunizieren und bitten, dass der Herr sie versöhnt, dass ihr Herz milde wird. Sie könnten den Akafist zur Gottesmutter-Ikone „Erweichung der bösen Herzen“ lesen. Es gibt viele Gebete, wichtig ist, wie man betet. Sehr wichtig ist, dass das Gebet im Innern ist. Und auf gar keinen Fall verurteilen Sie ihre Tochter. Ich denke, Gott hilft ihr, mit der Kränkung fertig zu werden, aber dabei müssen Sie sich auch beteiligen.

Frage

Ich bitte ums Gebet für meine Tochter Nadjeschda. Sie ist 15 Jahre alt, und hat sich übers Internet in einen Jungen verliebt, den sie noch nie gesehen hat (er wohnt weit weg), aber sie ist ihm vollständig verfallen. Sie wartet auf seine Briefe, geht nicht auf die Straße, schränkte den Kontakt mit ihren Altersgenossen im realen Leben ein. Wegen ihr schmerzt meine Seele. Väterchen, sagen Sie, welches Gebet sollte ich am besten für sie lesen!

Antwort
Lesen Sie das, was ihnen am nächsten ist, was ihr Herz annimmt und in ihen Widerhall findet. Aber ich denke, notwendig ist außerdem ihre Tochter zu verstehen und den persönlichen Kontakt zu ihr zu suchen. Sie ist jetzt 15 Jahre und das ist ein Übergangsalter. Und irgendein Mensch hat sich für sie interessiert, sie ist in ihn verliebt. Natürlich ist sie jetzt geblendet , sie befindet sich in keinem normalen Zustand, denn sie ist erregt, und sichtbar wirken jugendliche Fantasien auf ihre noch nicht gefestigte Psyche. Sie müssen versuchen, mehr mit ihr zu sprechen, über ihr eigenes Leben in der Jugend erzählen, über die Beziehungen von Männern und Frauen, über die Schönheit der Liebe und im Gespräch trotzdem versuchen, sie irgendwie aus dieser Lage heraus zu führen und in ihr das Interesse für das Leben wiederzuerwecken. Sagen Sie ihr, dass die Liebe, wenn es ein echtes Gefühl ist, den Menschen begeistern soll, ihm Kräfte schenkt, zu leben und mit der Sünde zu kämpfen, aber nicht sich von allen zu isolieren und nicht wie von Sinnen zu sein und von der Realität zu entfernen. Sie müssen durch viel Geduld zu ihr durchdringen, für sie irgendein Wort finden, das sie aus ihrer Erstarrung, aus diesem krankhaften Zustand herausführen könnte. Es ist ein krankhafter Zustand! Womöglich muss man sich mit dem Mann in Verbindung setzen, in den sie verliebt ist, und als Mutter bitten, damit er ihr hilft, mit dieser Krankheit fertig zu werden. Man muss unbedingt beten, eine Andacht in der Kirche bestellen, und wenn die Möglichkeit besteht, die Tochter in die Kirche zu bringen, damit sie sich etwas bei der Beichte aussprechen kann. Könnte sie dies jetzt tun, dass weiß ich nicht, aber man muss es versuchen. Und natürlich darf man sie auf keinen Fall verurteilen, sondern behutsam, liebevoll, mit Geduld versuchen, sie loszureißen vom Internet, von diesem virtuellen Umgang, der zu einer Droge wird, und diese Phantasie kann den Mensch weit weg von der Realität führen. Der Herr möge Ihnen helfen!

Frage

Bereits seit 14 Jahren verstehe ich mich nicht mit meinem Sohn, der irgendwie gekränkt ist und ich weiß nicht warum. Ich habe ihn gefragt: „Sag mir, worin ich mich schuldig gemacht habe dir gegenüber?“ Die Antwort war: „Du wirst verstehen, dann werden wir uns unterhalten.“ Ich habe bei ihm um Verzeihung gebeten und gesagt: „Verzeih mir, wenn ich schuld bin.“, aber sein Ohr blieb verschlossen. Mir tut es sehr weh, dass es keinerlei Verständigung gibt, und er mich den Enkel nicht sehen lässt. Der Sohn ist getauft, geht aber nicht in die Kirche. Er hat eine Familie, das Sakrament der Ehe wurde vollzogen, seine Frau verhält sich auch so komisch zu mir. Meinerseits habe ich alles getan, was normale Eltern tun. Ich habe ihn das Laufen gelehrt, er hat eine gute Bildung erhalten (ich half beim Lernen in der Schule und am Institut), nach Beendigung des Institutes und seiner Heirat habe ich der jungen Familie in allem geholfen, auf ihre Bitte hin, ich wurde niemals der Anrufe und der Besuche bei ihnen überdrüssig. Bevor ich komme, rufe ich an und bitte um die Möglichkeit, zu kommen. Ich weiß nicht, was passiert ist. Mir als Mutter tut es sehr weh, dass sich der Sohn von mir losgesagt hat. Ich bin überall bei ihm auf der schwarzen Liste, sowohl im Telefon als auch in den sozialen Medien. Er wohnt in Russland, ich bin erst kürzlich nach Minsk gekommen (ich habe geheiratet und bin umgezogen). So sehr möchte ich aus dem Mund des Sohnes die Worte hören: „Mama, hilf mir bitte!“

Antwort
Zwischen Menschen gibt es Unverständnis, Missverständnis. Leider wohnt die Sünde in jedem von uns und in irgendeinem Moment kann sie zu einem Riss der Beziehungen führen, zum Abtrennen und Zerstören selbst der engsten Familienbande. Und dafür sind keine sichtlichen, gewichtigen Gründe nötig, denn der Mensch kontrolliert mitunter nicht seine Gefühle, Gedanken, Stimmung. Wenn er außerhalb der Kirche ist, wenn er lebt und einzig auf sich selbst vertraut, dann macht sich die Sünde über die Wahrheit seines Lebens her. Deshalb besteht ihre Aufgabe jetzt darin, sich nicht beleidigt zu fühlen, unablässig für ihren Sohn zu beten, unablässig Anstrengungen zu unternehmen, um den Dialog mit ihm anzubahnen, ohne Kränkung, ohne Vorwürfe, klopfen, klopfen und klopfen Sie wiederum an die Tür der Barmherzigkeit Gottes. Ich denke, dass der Herr sie öffnet, und der Sohn öffnet seine Augen und sieht, dass die Mutter ihn liebt, und sie ihn braucht. Aber dafür muss ihr Leben in den Händen Gottes sein. Denn ohne Gott ist das nicht zu bewältigen. Der Teufel aber versucht alles so zu machen, dass er Sie trennt, damit sie sich entfremden. Es findet ein Kampf statt. Solange sich der Sohn in solch einem Zustand befindet, unverständlich, warum er die Mutter aus seinem Leben streicht, kann trotzdem etwas Gutes in seinem Leben, in seinen persönlichen Beziehungen zu seinen Nächsten passieren. Das ist eine sehr schmerzvolle Lage. Natürlich ist das für ihn nicht leicht…Dann gibt es da auch noch eine Frau, und ihr Einfluss auf ihren Sohn. Es wäre gut, wenn er alles aussprechen könnte, was sich in seiner Seele angesammelt hat, damit er sich öffnen kann. Es kann sein, das es auch noch die Eifersucht gegenüber ihrem Mann gibt. Aber dafür müssen natürlich auch Sie Worte suchen und warten, leiden und glauben. Möge der Herr Ihnen helfen.

Frage

Man hört oft von gläubigen Menschen, dass sie um der Kinder willen leben. Wie groß sollte das Maß der Einmischung in das Leben der Kinder, Enkel sein?

Antwort
Trotz allem ist das Ziel des menschlichen Lebens der Sieg über den Tod, der Eintritt ins Leben, in dem es den Tod nicht mehr gibt. Das ist das Leben in Gott, das wir verloren haben. Das ist die Vorbereitung der Seele auf die Prüfung, bei der der Herr uns fragt: „Liebst Du mich, meine Seele?“ Aber der Dienst an den Seinigen, den Kindern, den Enkeln ist ein Teil unseres irdischen Lebens. Wir sollen unseren Nächsten helfen, sie unterstützen, denn es gibt unterschiedliche Umstände, bei denen Leute diese Hilfe benötigen. Aber das ist nicht der Sinn unseres Lebens, nicht sein Hauptziel. Manchmal lassen junge Eltern ihre Kindern bei den Großmüttern und Großvätern, aber sie selbst amüsieren sich und spüren nicht die Verantwortung und Last der Mutterschaft, des Familienlebens. Dies führt bisweilen zu beklagenswerten Resultaten, denn es entsteht eine Konsumeinstellung zum Leben: ihr müsst mir helfen, mir dienen, aber ich werde mich amüsieren, mein Leben leben. Die Kinder sollten von den Eltern erzogen werden. Aber von Seiten der Großmütter und – väter kann Hilfe kommen, sowohl geistliche, wie auch physische und materielle. Ich verstehe Ihre Frage so: kann man darin den Sinn seines Lebens sehen? Das Maß besteht darin, Gott dabei nicht zu vergessen, trotz allem an die eigene Seele zu denken, dabei nicht den inneren Frieden zu verlieren. Denn wenn etwas nicht richtig ist, gibt es ein Übermaß, die Seele leidet, der Mensch ist verwirrt, und das ist schon nicht von Nutzen. Möge ihre Seele wie ein Barometer sein. Sie sehen, dass man helfen muss, jemanden unterstützen, das ist richtig und notwendig. Aber wenn es Verlegenheit, Murren, das Gefühl der Unrichtigkeit gibt, wenn sie sehen, dass man alle häuslichen Verpflichtungen Ihnen aufbürdet, dann kann man natürlich diese Hilfe eingrenzen. Wenn ihr Herz verwirrt ist, muss man die Beziehungen, die lebendigen Verflechtungen überprüfen. Ich denke, dass Gott Ihnen hilft, Ihnen sagt, was Sie tun sollen, durch die Beichte, durch die Kommunion, durch das Gebet, und sie finden das Maß, das Gott wohlgefällig und errettend auch für Sie und Ihre Nächsten wäre.

Frage

Meine Tochter (16 Jahre alt) ist unsterblich in einen jungen Mann verliebt. Sie hat die Schule vernachlässigt, Unterricht versäumt, fährt nachts zu ihm, sie hintergeht mich, sie hört nicht auf mich, nicht auf die Freundin. Sagen Sie, bitte, was ich tun kann!

Antwort
Was soll die Mutter tun, die mit ihrer Tochter Probleme hat? Sie klopft an die Tür von Gottes Barmherzigkeit, betet zu Gott, geht in die Kirche und bittet ihn um Hilfe. Natürlich bedarf es auch ihrer Buße: trotz allem gibt es eine ganz persönliche Schuld, vielleicht wurde etwas in der Kindheit übersehen, war die Zeit oder die Kraft nicht ausreichend. Aber die Erziehung setzt sich fort, und sie müssen für ihre Tochter beten, man muss mit ihr sprechen, sie nicht verurteilen und jetzt nicht mit ihr schimpfen. Sie ist kein Kind mehr, sondern ein junges Mädchen. Man muss mit ihr über die Schönheit des Lebens mit Gott sprechen, und darüber, dass wenn sie den Mann liebt, dann bedarf es solcher Beziehungen, in denen alles von Gott gesegnet ist, offen und schön, und darüber, dass die gegenwärtige Liebe den Nächsten, den Verwandten keinen Schmerz bereitet. Man muss versuchen, alles so zu tun, dass sie über ihr zukünftiges Leben nachdenkt. Aber das ist nur dann möglich, wenn Sie mit ihr wie mit einer Freundin sprechen, und nicht von der Position eines Lehrers aus belehren oder als Mutter, die Vorwürfe macht, anklagt, beschämt und die Tochter nicht so annimmt, wie sie heute ist. Wenn die Tochter sieht und hört bei Ihnen die Liebe und die freundschaftliche Zuneigung, den Wunsch, zu verstehen, ihr zu helfen, dann, so glaube ich, öffnet sie sich, und Sie können über vieles mit ihr offen und ehrlich mit ihr sprechen. Aber um dies zu erreichen, muss man sich sehr bemühen. Und vor allem muss man sich selbst ändern, damit sich die Beziehungen zur Tochter verändern. Dies ist eine Mühe, die besonders Ihnen obliegt. Nach dem Wort des Heiligen Seraphim von Sarow: „Erwirb in dir Frieden, dann werden sich Tausende um dich herum retten.“ Deshalb versuchen Sie, sich selbst zu kontrollieren, ihre Gefühle zu beherrschen und höchst aufmerksam und freundlich mit der Tochter zu sein, und sie auf keinen Fall anzuklagen, sie nicht zu schelten, nicht mit ihr zu schimpfen. Dies würde nur diese Kluft und das Unverständnis vergrößern, das sicherlich schon zwischen ihnen herrscht.

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Ich bin kein Roboter.