Im dritten Jahr Seiner irdischen Verkündigung erzählte der Herr Jesus Christus Seinen Jüngern zunehmend von Seinem kommenden Leiden und Seiner Herrlichkeit nach Seinem Tod am Kreuz. Damit seine Leiden am Kreuz seine Jünger nicht verwirrten und sie von ihm abfielen, wollte er, der Allweise, seine göttliche Herrlichkeit vor der Kreuzigung offenbaren. Deshalb nahm er Petrus, Jakobus und Johannes mit sich und stieg bei Nacht auf den Berg Tabor, wo er vor ihren Augen verklärt wurde. Und sein Angesicht leuchtete ... und seine Kleider wurden weiß und glänzend (vgl. Mt 17,2; Lk 9,29). Neben Ihm standen Moses und Elias, die Propheten des Alten Testaments. Und seine Jünger sahen ihn und verwunderten sich. Und sie hörten eine Stimme, die sagte: Dies ist mein geliebter Sohn (Lk 9,35). Als die Jünger diese Stimme hörten, fielen sie wie tot zu Boden und blieben liegen, bis der Herr kam und sagte: Steht auf und fürchtet euch nicht! (Mt. 17,7)
Unser großer und herrlicher Herr will uns durch seine Verklärung doppelt erfreuen. Gott zeigt uns erstens, dass Er Gott ist, und zweitens, dass Er der Gott der Lebenden und nicht der Toten ist. In seiner unerschöpflichen Liebe und Fürsorge für uns offenbart er auf dem Tabor nicht nur, wer Er ist, sondern auch, wer wir sind. Er weiß, dass wir in der Versteinerung unserer Herzen und Seelen nicht durch Worte davon überzeugt werden können, dass er wirklich Gott ist und dass unsere Seelen wirklich unsterblich sind. Deshalb zeigt er es uns im Stillen. Schweigend und tatsächlich zeigt er beides. Er schweigt, aber das göttliche Licht, das von seinem Gesicht ausgeht, spricht und spricht und bezeugt, dass er der ewige Gott ist. Er schweigt, aber die Stimme des Vaters ertönt vom Himmel: Siehe, mein Sohn! Er schweigt, aber Mose und Elias sprechen, sagen und bezeugen durch ihr Erscheinen, dass die Seelen der Toten lebendig sind, nicht im Grab, sondern im Himmel.
Welcher Mensch konnte irgendwann einmal sein Angesicht leuchten lassen wie die Sonne und sein Gewand weißer werden lassen als Schnee? Und wer konnte vor drei Zeugen Menschen erscheinen lassen, die vor Hunderten von Jahren auf der Erde gelebt haben? Niemand und niemals. Einzig Er ist in alle Ewigkeit geheimnisvoll und doch offenkundig, Er - der Messias der Welt, der Herr der Natur.
Die drei Apostel sahen wahrhaft das Reich Gottes in Seiner Macht kommen, als der Herr sich auf dem Berg Tabor in Seiner himmlischen Herrlichkeit zeigte.
Troparion, 7. Ton:
Verklärt wardst Du auf dem Berge, Christus, unser Gott, * zeigtest Deinen Jüngern Deiner Gottheit Herrlichkeit; * soweit sie’s konnten fassen, * lass auch über uns Sündern * Dein ewig’ Licht erstrahlen, * auf die Fürbitten der Gottesgebärerin, ** Spender des Lichtes, Ehre sei Dir.
Kondakion, 7. Ton:
Auf dem Berge wurdest Du verklärt, Christus, unser Gott. * Staunend sahen Deine Jünger Deiner Gottheit Herrlichkeit. * Wenn einst Dich werden sie am Kreuze sehn, * dann werden sie verstehen, * dass Dein Leiden freiwillig war * und werden der Welt verkünden, ** dass wahrhaft des Vaters Abglanz Du bist.