Lasst uns die Herrlichkeit des Festes der Kreuzerhöhung besingen!

26. September 2024

Hl. Andreas von Kreta | Kreuzerhöhung

Geliebte im Herrn! Lasst unsere Worte und Lieder jetzt wie ein Instrument des Jubels erklingen. Lasst uns „die liebliche Laute, dazu die Harfe“ anschlagen (Ps 81,3), lasst uns unserem Gott singen, lasst uns ‚besonnen‘ singen (Psalm 46,8). Lasst uns die Herrlichkeit des Festes der Kreuzerhöhung besingen. Vielleicht lernen wir daraus, wie groß und herrlich die Erhöhung des Kreuzes ist und dass es nicht umsonst ist, dass seine Entdeckung auf der ganzen Erde in allen Kirchen Gottes gefeiert wird.

Das Kreuz wird also erhöht, erhebt sich aus der Erde, obwohl unlängst noch vom Neid verborgen. Das Kreuz wird erhöht, nicht zur Verherrlichung, denn welchen größeren Ruhm kann es erlangen, wenn Christus daran angenagelt wurde, sondern damit Gott, der in ihm angebetet und gepredigt wird, verherrlicht wird. Das Kreuz wird erhöht, damit unsere Kraft mit ihm erhöht wird. Das Kreuz wird erhöht, damit die Stolzen gedemütigt werden; das Kreuz wird erhöht, damit der Stärkere gebunden wird und durch uns sein Hausrat geplündert werden kann. Das Kreuz wird erhöht, damit der Neid der Juden vergeblich ist, damit der Schatz des Lebens, der in der Erde vergraben war, nicht verborgen bleibt, damit wir die Perlen empfangen, die uns jene, die den Herrn kreuzigten, gegen ihren Willen gezeigt haben.

Der Schatz des Lebens konnte nicht ewig unerkannt bleiben, und die Unglücklichen, die auf verschiedene Weise befragt und wegen ihrer Schlechtigkeit getadelt wurden, konnten sich nicht vor dem wachsamen Auge verbergen. Was also tut Gott, der am Kreuz und durch das Kreuz “Taten des Heils auf Erden vollbringt” (Ps 74,12)? Er entfacht im Herzen der Kaiserin Helena das brennende Verlangen, und Er schickt den Juden eine Angst, die sie für ihr ganzes Leben verwirrte. Als sie sahen, dass sie die Suche nicht verhindern konnten, zeigten sie statt Widerwillen Zustimmung und offenbarten das kostbare Zeichen des Herrn. Und es steigt auf aus der Unterwelt, wie aus einem anderen Himmel, wie eine Sonne, deren Strahlen der Herr leuchten lässt. Aus den Schatzkammern der Erde kam das Zeichen des Herrn hervor, ein Zeichen, das die Tiefen der Hölle erschütterte und die darin befindlichen Seelen befreite. Wie ein Bräutigam aus dem Thronsaal, so kam das Kreuz des Herrn aus dem irdischen Schlafgemach, durch das die heidnische Kirche, die mit Christus verlobt war, die mannigfaltige Bosheit der Hellenen verwarf. Heraus kam die geistige Perle der Gläubigen, die auf der Krone Christi sitzt, um das ganze Universum zu erleuchten. Das Juwel der Kirche, das Kreuz Christi, ging hervor, um jedes irdische Geschöpf zu schmücken. Das Kreuz kam als Unschuldiger aus dem Gefängnis, um die Schuldigen zu rufen, - frei von Fesseln, um die Gebundenen zu befreien, - aus der Finsternis eine leuchtende Lampe, um, nachdem es die Finsternis der Unwissenheit vertrieben hat, das Licht der Erkenntnis auszugießen. Sich des Kreuzes Christi erfreuend bekleidet sich die Kirche und ehrt, indem sie wie eine Braut erscheint, die Ankunft dieses Festtages. Zu Recht ist diese Schar Gläubiger jetzt versammelt, um das jetzt offenbarte Kreuz zu sehen und Christus anzubeten, den sie mit ihm (dem Kreuz) erhöht sehen. Denn es wurde offenbart, um erhöht zu werden, und ist erhöht, um gesehen zu werden. Was für ein Kreuz ist das? Vor kurzem noch auf Golgatha verborgen, wird es nun überall verehrt. Ihm zu Ehren feiern wir heute, für ihn versammeln wir uns. Er ist der Grund für dieses Fest. Dies ist die Erklärung für das Mysterium …

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