Nach der Liturgie küssen die Gläubigen das Segenskreuz
Im Evangelium lesen wir, was uns rettet und was uns zum Vorwurf, zur Anklage werden kann, was uns vom Reich Gottes fernhält. Es ist die Haltung gegenüber unserem Nächsten, die konkreten Taten, die wir in unserem Leben unternehmen. Wir können in der Theorie perfekte Theologen sein, einige geistliche Fragen verstehen ... Im Evangelium wird nichts über diese Theorie gesagt, aber es wird über den Nächsten gesprochen, der uns nahe ist, über die Einstellung zum Nächsten, über die Sorge, die Aufmerksamkeit, die Geduld, den Dienst an ihm. Daran wird man uns messen.
Wir sind wahrscheinlich noch weit davon entfernt, zu sagen: "Ja, alles, was wir haben, all unsere Kraft, geben wir dem Menschen neben uns. Manchmal sind wir entmutigt. Und im Dienst am Nächsten müssen wir uns ein Beispiel an unserem Herrn nehmen, der bis zum Ende alles gegeben hat. Für all das Gute, für all die Liebe, die er in die Welt gebracht hat, nahm er einen schändlichen Tod am Kreuz, der mit Leiden verbunden war, auf sich. So muss sich die Seele, die wirklich die Liebe Christi, die aufopfernde Liebe Christi, entsprechen will, auf den Widerstand in dieser Welt vorbereiten. Diese Liebe wird nicht siegreich sein, sie wird Leiden bringen. Denn wir wissen, dass in jedem Menschen, den wir zu lieben versuchen, dem wir zu helfen versuchen, die Sünde lebt, und der Teufel durch diese Sünde (und jeder hat seine eigene Krankheit) versucht, die Liebe Christi zu verdrängen, damit wir enttäuscht und desillusioniert Gott nicht mehr glauben, dass wir bis zum Ende lieben können. Auch jene zu lieben, die uns nicht lieben, da wir zweifeln und müde werden, Gutes zu tun.
Es ist in der Tat schwierig zu lieben. Trotz allem sollen wir Liebe wirken, uns zum Guten drängen, für den Nächsten kämpfen, denn dies entspricht unserer Natur, die wir leider durch den Sündenfall verloren haben. Und jetzt müssen wir uns zu jedem guten Wort, zu jeder guten Tat nötigen.
Unsere ganze Frömmigkeit beruht auf Inspiration: "Schaut her, ich tue etwas Gutes, ich helfe jemand, ich diene Gott.” In Wirklichkeit bewundere ich mich nur selbst. Aber wenn die Leute zu dir sagen: "Weißt du was, wir müssen das tun und nicht darüber nachdenken", dann verschwindet die ganze Liebe. Es gibt einen Protest: "Warum ich? Ich kann nicht, ich bin müde, ich will nicht, es ist nicht wichtig ..." Dies führt zum inneren Kampf, der sich in ständigem Protest und der Unwillen äußert, sich dem Willen Gottes zu unterwerfen. Doch der Herr lehrt uns geduldig.
Auch in einer Familie, in der die Menschen aufeinander angewiesen sind, muss sich einer dem anderen unterordnen, muss man aufeinander hören. Je mehr man liebt, desto mehr demütigt man sich.
Wir fragen: Was sollen wir tun? Der Fernseher zum Beispiel ist eine Zeitbombe in unserer Wohnung. Die sich Nahestehenden, schalten den Fernseher ein, und eine Flut von Schmutz, Schmeicheleien und Unrat strömt auf uns ein. Warum schalten die Menschen den Fernseher ein? Warum töten sie sich innerlich ab? Dies kommt von der Leere, von der Tatsache, dass sie nichts haben, worüber sie reden können. Früher versammelten sich die Leute und sangen Lieder, aber heute will niemand mehr so etwas hören. Jeder weiß alles und ist an nichts interessiert. Wir reden aus und über Leidenschaft, aber die Menschen haben genug eigene Laster. Deswegen glauben sie uns nicht, dass wir keine Liebe in uns haben.
Deshalb brauchen wir jene Freude, jene Schönheit in unserem Herzen die die "Schönheit" dieser Welt besiegen kann. Wenn wir die Gnade Gottes besitzen, wenn wir in Wahrheit beten, wenn wir Christus wirklich lebendig wird, dann wird unser Nächster sagen: "Nein, ich möchte lieber mit meinen Lieben zusammen sitzen, ich möchte meine Zeit nicht mit leerem Gerede vertun, ich möchte lieber ein Gespräch führen, ein gutes Wort hören, einen hilfreichen Ratschlag bekommen.”