Die Gottesmutter-Ikone “Swenskaja” des Kiewer Höhlenklosters besitzt zwei Feiertage. Am 3.(17.) Mai, dem Tag des Hinscheidens des Hl. Feodossij vom Kiewer Höhlenkloster und den 17. (30.) August, den Tag des Hinscheidens des Hl. Alipij, der sie geschrieben hatte. Das Fest am 17. August wurde 1815 eingeführt als Danksagung für die Rettung der Stadt Brjansk (in deren Nähe die Ikone im Jahre 1288 erschienen war) vor der Eroberung durch das Napoleonische Heer im Jahre 1812.
Die “Swenskaja” Gottesmutter-Ikone des Kiewer Höhlenklosters wurde vom Hl. Alipij (verst. 1114, Gedenktag: 17. August), dem Malermönch des Kiewer Höhlenklosters geschrieben.
Auf der Ikone ist die Gottesmutter, auf dem Thron sitzend, dargestellt, die das Gotteskind auf ihrem Schoß hält. Rechts vom Thron steht der Hl. Feodossij und links der Hl. Antonij vom Kiewer Höhlenkloster. Bis 1288 befand sie sich im Kiewer Höhlenkloster, doch im Jahre 1288 wurde es in das Brjansker-Swensker Kloster zu Ehren der Entschlafung der Allhl. Gottesgebärerin auf folgende Weise übertragen. Fürst Roman Michailowitsch von Tschernigow, weilte gerade in Brjansk, als er erblindete. Als er von den Wundern hörte, die durch die Ikone geschahen, sandte der Fürst einen Boten ins Kloster mit der Bitte, ihm die Ikone nach Brjansk zur Heilung zu schicken. Die Ikone wurde zusammen mit einem Priester auf dem Fluss Desna nach Brjansk gebracht. Während der Reise legte das Boot am rechten Ufer des Flusses Swena an. Nachdem sie die Nacht verbracht hatten, gingen die Reisenden am Morgen zum Schiff, um die Ikone zu verehren, aber sie fanden sie dort nicht, sondern entdeckten sie auf dem Berg am Ufer des Flusses Swena. Die Ikone befand sich zwischen den Ästen einer Eiche. Die Nachricht davon erreichte Fürst Roman, der zu Fuß zur Ikone geführt wurde. Der Fürst betete inbrünstig und versprach, an diesem Ort ein Kloster zu errichten und ihm alle Ländereien zu geben, die er vom Berg aus sehen würde. Nachdem er gebetet hatte, erlangte der Fürst das Augenlicht zurück. Zuerst erblickte er den Pfad, dann nahe Objekte und schließlich die ganze Umgebung. Nachdem er sich die Ikone verehrt hatte, hielt der Fürst einen Dankgottesdienst ab. Daraufhin erbauten alle Versammelten eine hölzerne Kirche zu Ehren der Entschlafung der Allerheiligsten Gottesmutter. Der Baum, in dessen Ästen die Ikone gefunden worden war, wurde gefällt und für Bretter für andere Ikonen verwendet. Das Fest dieser Ikone der Gottesmutter wurde auf den 3. Mai festgelegt.
Die Ikone wurde berühmt für ihre Heilungen von Blinden und Dämonenbesessenen und ihre Fürsprache bei feindlichen Übergriffen.
Eines der bedeutendsten Wunder ereignete sich im Jahr 1812, als Brjansk von einer Invasion napoleonischer Truppen bedroht war. Die Einwohner der Stadt führten eine Prozession durch, trugen mit ihren Händen die Ikone der Muttergottes von Swena und beteten zu ihrer Fürsprecherin, dass sie die Stadt vor der französischen Invasion retten solle. Und ihre Gebete wurden erhört. Der Feind umging die Stadt. Zur Erinnerung an dieses Wunder fand jedes Jahr am 17. August in Brjansk eine Prozession statt.
Doch nach der Revolution war alles vorbei. Das Kloster wurde 1924 geschlossen, alle Gebäude, einschließlich der Mariä-Entschlafungs-Kathedrale aus dem 18. Jahrhundert, wurden zerstört, und es ist nicht auszudenken, was mit der alten wundertätigen Ikone geschehen wäre, wenn sie nicht von dem berühmten Kunsthistoriker Nikolai Nikolajewitsch Pomeranzew (1891-1986) gerettet worden wäre. Als er die Ikone nach Moskau brachte, übergab er sie zur Restaurierung, und nach schwierigster, mühsamer Arbeit wurde sie in der Tretjakow-Galerie ausgestellt, wo sie sich bis heute befindet.
Troparion der Allhl. Gottesgebärerin zu Ehren ihrer Ikone “Swenskaja (Petscherskaja)”, 4. Ton
Heute triumphiert das Kloster von Swena,* es freut sich über das Erscheinen des Bildes der Gottesmutter* die zahllose Versammlung der Väter des Höhlenklosters,* und mit ihnen rufen auch wir ohn’ Unterlass:** „Freue dich, o Gesegnete, Du Ehre von Swena“.
Kondakion der Allhl. Gottesgebärerin zu Ehren ihrer Ikone “Petscherskaja”, 3. Ton
Die Jungfrau steht heute unsichtbar in der Kirche* und betet mit den Chören der Väter vom Höhlenkloster für uns,* ehrfürchtig lobpreisen wir Ihre unermessliche Barmherzigkeit gegenüber unserem Volk,* die in ihrer wunderbaren Ikone erschienen,** das Kiewer Höhlenkloster schmückt.