Hl. Märtyrer Makarij, Abt von Pinsk

20. September 2022

Hl. Märtyrer Afanasij, Abt von Brest

Hl. Märtyrer Makarij, Abt von Pinsk (†1678)

Gedenktage: 7./20. September und 13./26. Mai

Der heilige Märtyrer Makarij von Kanew, Abt von Pinsk, wurde 1605 in der alten wolhynischen Stadt Owrutsch in der frommen Familie der Tokarewskijs geboren, die als treue Anhänger der Orthodoxie bekannt waren. Seine Eltern erzogen den Jungen in Gottesfurcht und in der Liebe zum Gebet und zur Kirche. Schon bald verließ der junge Asket, der "Christus von klein auf liebte", sein Elternhaus für immer und trat 1614 in das Kloster Owrutsch zu Ehren der Entschlafung der Allerheiligsten Gottesmutter ein. Das Gebet und die Lektüre der heiligen Schriften der Väter wurden zur Lieblingsbeschäftigung des jungen Mönchs.

Im Jahr 1625 wurde der Mönch Makarij vom Pinsker Bischof Awraamij in das Pinsker Kloster Kupijatitsk geschickt. Dort wurde der Mönch für sein asketisches und tugendhaftes Leben so berühmt, dass er bald (im Jahr 1630) von Bischof Lazar (Baranowitsch) zum Hierodiakon und zwei Jahre später zum Priestermönch geweiht wurde.

Ab 1637 war der Mönch Makarij Vorsteher des Klosters Kamenez-Woskresensk (Oblast Grodno), und von 1656 bis 1659 war er Vorsteher des Klosters von Kupijatitsk-Pinsk. Im Jahr 1660 leitete der heilige Makarij als Archimandrit, der "orthodoxe Menschen zum ewigen Heil führte", die Bruderschaft des Mariä-Entschlafungs-Klosters in Owrutsch. Es war eine schwierige Zeit für orthodoxe Christen in Westrussland. Das katholische Polen versuchte, dem orthodoxen Volk die Union und eine Latinisierung aufzuzwingen. Die Unierten und Dominikaner griffen wiederholt das Kloster des Heiligen Makarij an, raubten Kircheneigentum, schlugen und beleidigten die Mönche. Doch der Heilige Gottes Makarij ließ sich nicht entmutigen und ermunterte die Brüder mit der Hoffnung auf himmlische Fürsprache. "Wiederhole, wiederhole öfter die Worte des Propheten David", sagte er, "der Herr ist meine Leuchte und mein Retter! Vor wem soll ich mich fürchten? Auch wenn sich ein Sturm gegen mich erhebt, ich vertraue auf Ihn.” Und die Herzen der Mönche wurden durch den festen Glauben und die Hoffnung auf den allmächtigen Gott gestärkt.

Während des Angriffs auf das Kloster im Jahr 1671 drängten die Unierten den heiligen Makarij, der Union beizutreten. Doch Abt Makarij lehnte dies kategorisch ab. Die wütenden Polen verwüsteten die Stadt sowie das Kloster und vertrieben alle Mönche. Der Abt Makarij kam in die Kiewo-Petscherskaja Lawra. Hier verbrachte er zwei Jahre in strenger Askese und Gebet. Aber ein solch eifriger Verteidiger der Orthodoxie wurde nicht nur in Kiew gebraucht. Der Metropolit von Kiew Joseph (Neljubowitsch-Tukalskij) ernannte den Archimandriten Makarij zum Vorsteher des Kanewskij-Klosters. Dort wurde der Heilige Gottes, der "allen den wahren Glauben und ein gottgefälliges Leben lehrte", durch viele Wunder und Gnadengaben berühmt. Viele arme, kranke und trauernde Menschen kamen zu ihm ins Kloster, wo sie geistlichen Rat und Heilung erhielten.

Der heilige Makarij heilte einst einen blinden Mann aus der Stadt Kanew. " Glaube und bete zu Dem, der dem Blinden das Augenlicht schenkt", sagte er, "geh am Vorabend des Festes der Theophanie in die Kirche und bete. Während der Liturgie, als der Heilige die Segensworte für die Wasserweihe sprach: "Groß ist deine Macht, Herr, und wunderbar sind deine Werke", sah der Blinde ein helles Licht in der Nähe seiner Augen flackern und erlangte plötzlich sein Augenlicht. Aus Dankbarkeit gegenüber Gott baute der geheilte Mann eine Kirche zu Ehren der Heiligen Theophanie. Es gibt einen bekannten Fall, bei dem der ehrwürdige Makarij "einen faulen und recht skrupellosen Sohn einer frommen Frau" mit gutem Rat und seinem Gebet zur Umkehr bewegte. "Lies ein einziges Gebet, das Vater unser", sagte der Archimandrit zu dem jungen Mann, "und du wirst darin alles finden - das Licht der göttlichen Erkenntnis und Lebensweisheit und Trost und Kraft für den Geist; dieses Gebet mit Aufmerksamkeit zu lesen, denke ich, ist nicht schwer." Dem jungen Mann gefiel das Gebet so gut, dass er es oft zu lesen begann und bald ein ehrlicher und tugendhafter Mann wurde.

Zwei Jahre vor seinem gesegneten Tod sagte Abt Makarij den Untergang Kanews und sein eigenes leidvolles Lebensende voraus. Unermüdlich rief er dazu auf, sich fest und furchtlos zur heiligen Orthodoxie zu bekennen: "Den unvergänglichen Siegeskranz anzunehmen ist  anders unmöglich - sagte der Heilige - als allein durch die rechtmäßige Erfüllung seines asketischen Tuns. Die Rechtgläubigen sollen nicht vom heiligen Glauben abfallen, sondern sich mit Geduld um die vor ihnen liegende Aufgabe bemühen, indem sie unablässig an den Herrn Jesus denken".

Am 4. September 1678 griffen die Türken und Tataren Kanew an und stürmten das Kloster. Mit einem Kreuz in den Händen begegnete der Abt furchtlos den Barbaren in der Vorhalle der Kirche. Die Tataren begannen, ihn heftig zu schlagen und verlangten zu erfahren, wo das Gold und der Besitz des Klosters versteckt seien. "Mein Gold ist im Himmel, nicht auf der Erde", antwortete der heilige Starez. Die bösen Eindringlinge schlugen ihn mit Stöcken, brachen ihm Arme und Beine mit eisernen Werkzeugen und häuteten ihn. Doch der heilige Makarij ertrug die Qualen geduldig, indem er den Allerliebsten Jesus anrief. "Leite meine Füße auf den Pfad des Friedens zu Dir, o Gott", rief er, "denn das ist es, was ich wünsche, und wohin meine Seele eingehen wird.

Nach zwei Tagen (7. September 1678) schlugen die Folterer Abt Makarij den Kopf ab und ließen seinen Körper auf dem Platz liegen. Die Christen trugen die sterblichen Überreste des Heiligen nachts heimlich in die Klosterkirche. Doch die Feinde steckten die Kirche in Brand, und alle, die sich darin versteckt hielten, kamen durch das Feuer und den Rauch um. Als die Eindringlinge das Kloster verließen, fanden die überlebenden Bewohner der Stadt den Leichnam des Märtyrers unversehrt vor. Wie lebendig, mit einem Bußhemd bekleidet, mit einem Kreuz auf der Brust und mit einem Kreuz in den Händen lag der Märtyrer da. Am 8. September 1678 begruben Christen seine heiligen Reliquien unter dem Altar der Kirche.

Im Jahr 1688 wurde beim Umbau der Klosterkirche der Sarg des Heiligen freigelegt und darin sein unverwester, Wohlgeruch verbreitender Leichnam entdeckt. Am 13. Mai 1688 folgte die feierliche Überführung der Reliquien in die Auferstehungskirche in Perejaslawl. Im Jahr 1713 wurden die heiligen Reliquien in das Swjato-Michailowskij-Kloster und 1786 in das Auferstehungs-Kloster in Perejaslawl übertragen.

Derzeit befinden sich die Reliquien des hochverehrten Märtyrers in der Kirche der Geburt der Allerheiligsten Gottesmutter in Tscherkassy.

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