Gedanken am Sonntag vor Weihnachten

4. January 2025

Igumen Nikon (Worobjow)

Das heutige Sonntagsevangelium zählt die Generationen unseres Herrn Jesus Christus auf (Matthäus 1,1-17).

Es gibt gesegnete Geschlechter und es gibt verfluchte Geschlechter.

Ein verfluchtes Geschlecht ist dasjenige, aus dem Judas, der Verräter, stammt. Offensichtlich ist das jüdische Geschlecht Dan besonders verflucht, denn nach der Offenbarung des heiligen Apostels Johannes des Theologen gab es am Ende der Welt nicht einen einzigen aus diesem Geschlecht, der von einem Engel versiegelt, d.h. für das Reich Gottes geeignet war. Von allen Geschlechtern Israels gab es solche, die dem Herrn wohlgefällig waren, aber von der Familie Dan gab es keinen einzigen.

Wie schrecklich ist es, einem verfluchten Geschlecht anzugehören, und wie wünschenswert wäre es, in seinem Geschlecht zum Beispiel die heiligen ehrwürdigen Mönche Seraphim von Sarow und Sergij von Radonesch zu haben.

Ist es für uns Sünder heutzutage überhaupt möglich, in Verwandtschaft zu treten oder einem auserwählten Geschlecht anzugehören, dem Geschlecht der von Gott erwählten Heiligen?

So groß ist die Barmherzigkeit und Herablassung Gottes, dass der Herr selbst jetzt reuige Sünder in die engste Verwandtschaft nicht nur mit heiligen Menschen, sondern mit sich selbst holt. (Das mag manchen unglaublich, ja sogar blasphemisch erscheinen. Aber was von der Kanzel gesagt wird, muss sich auf das Wort Gottes stützen. Der Redner muss bereit sein, jedem eine Antwort zu geben, der ein Wort oder einen Gedanken anzweifelt). Wie kann man also mit dem Herrn Jesus Christus in Verbindung treten?

Das Evangelium von der Genealogie Jesu Christi, also seiner Abstammung, wird vor Weihnachten gelesen, damit wir uns darauf vorbereiten können, die Geburt Christi nicht nur dem Fleische nach zu feiern, nicht durch das Putzen unserer Häuser, nicht durch das Essen von Weihnachtsgebäck und Süßigkeiten, sondern im Geist und in der Wahrheit. Wir können nicht nur mit der Abstammungslinie Gottes in Verbindung gebracht werden, sondern wir sind dazu verpflichtet.

Wie kann man das tun? Hören Sie auf das, was der Herr selbst sagt:

„Wenn jemand den Willen meines Vaters im Himmel tut, so ist er mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter“ (Matthäus 12,50).

Auf die Worte „gesegnet ist der Mutterleib...“ antwortete der Herr: „Selig sind die, die das Wort Gottes hören und es tun“ (Lukas 11,27-28).

Der Herr Jesus Christus hat jenen, die an ihn glauben und seine Gebote befolgen, das Recht gegeben, Gott, den Vater, als solchen anzurufen: „Vater unser“ (Mt 6,9) und damit hat uns Gott als unser Vater adoptiert. Deshalb hat der Herr Jesus Christus seine Jünger und Apostel immer wieder Brüder genannt.

Somit ist nun klar dargestellt, dass es uns möglich ist, in die Verwandtschaft mit dem Herrn einzutreten, Söhne des himmlischen Vaters, Brüder Jesu Christi zu werden.

Gedanken zum Sonntag vor Weihnachten

Um dies zu erreichen, wird auf folgende Mittel hingewiesen: Es ist notwendig, die Gebote Gottes zu studieren, den Willen Gottes zu deuten und Seine Gebote zu erfüllen. „Und seine Gebote sind nicht schwer“, sagt der Apostel Johannes, der Theologe (1 Joh 5,3). Wenn wir gegen seine Gebote verstoßen haben, gibt es wiederum ein Heilmittel - die Reue. Wir müssen Buße tun und unsere Seele mit gebrochenem Herzen, im Bewusstsein unserer Sündhaftigkeit und Unwürdigkeit reinigen. Und da wir ständig gegen die Gebote verstoßen, wenn nicht in der Tat, so doch in Worten und Gedanken, müssen wir ständig bereuen und umkehren. „Gott, sei mir Sünder gnädig“, sagte der Zöllner aus zerbrochenem Herzen und wurde gerechtfertigt (Lukas 18,13). Die Sünderin sagte nichts, sondern weinte Tränen aus der Tiefe ihres Herzen, auch ihr wurde vergeben und sie wurde gereinigt (Lukas 7,37-50).

Aufrufe:
Ratings: 0/5
Votes: 0
Mehr zum thema
Artikel zum Thema
Comment