Der Herr ist uns Schwachen gnädig. Er liebt uns und beschützt uns vor allem Bösen. Wir leben unter Gottes Schutz, weil wir in der Kirche sind und die Kirche ist der Leib Christi. Wir sind ein Teil, ein kleiner Teil dieses Leibes. Aber dies muss bekräftigt werden, sonst verwischt die Welt alles: „Welchen Unterschied macht es? Alle glauben. Ich gehe dorthin, ich gehe hierhin ...“ Und der Mensch versteht plötzlich nicht mehr, wo Gott und wo die Wahrheit über Gott ist.
Die sogenannte Vernunft (vgl. 1 Tim 6,20) führt den Menschen von Gott weg, dies sind jene menschlichen Experten, Philosophen, alle möglichen Lehrer, von denen es mittlerweile so viele gibt. Wohin führen sie uns? In die Verdammnis. Aber ein orthodoxer Mensch folgt Christus und er wird von der Heilige Kirche geführt. Heute ist dies die einzige Kraft auf der Welt, die vom Sieg über den Tod, vom neuen, ewigen Leben spricht. Die Kirche spricht nicht nur, sondern sie offenbart jedem von uns dieses Leben, schenkt uns dieses Leben. Dieses neue Leben verändert uns und im Rückblick erkennen wir uns selbst nicht mehr: „War das wirklich ich? Konnte ich das wirklich tun? Hatte ich wirklich solche Interessen?”
Wir werden von unserer Mutter, der Kirche erzogen, die ihre Kinder liebt. Sie verleiht uns Unsterblichkeit. Wir nehmen den Leib und das Blut Christi für das ewige Leben auf, und das ist unsere Stärke. Wir sind für die ganze Welt unbesiegbar. Egal was die Welt tut, egal wie sehr sie sich bemüht, uns auseinanderzureißen, wir werden für immer leben. Aber auf keinen Fall sollten wir zögern oder zweifeln. Unter keinen Umständen sollte man auf die Feinde der Kirche hören, die unter verschiedenen Vorwänden, mit unterschiedlichen Argumenten, bald von rechts, bald von links, versuchen, Misstrauen und Zweifel zu säen. Und das sind nicht nur diejenigen, die eindeutig im Krieg mit der Orthodoxie stehen. Es sind auch diejenigen, die sich als “wahre Orthodoxe” bezeichnen und gleichzeitig die Geistlichkeit verurteilen und versuchen, das Volk Gottes zu verwirren. Lasst so etwas nicht zu.
Es tobt ein geistlicher Krieg. Und in diesem Krieg müssen wir bis zum Ende unbeirrbar und standhaft sein! Aber das Ende ist der Anfang eines neuen Lebens. Orthodoxie ist keine Philosophie. Komm und sieh! (Joh 1,46) – sagte Apostel Philippus in der heutigen Evangeliumslesung. Sieh, und wenn du nichts siehst, so ist das dein Unglück. Deshalb müssen wir für die geistig Blinden, für die geistig Gehörlosen beten und für diejenigen, die heute in der Dunkelheit den Sinn ihres Lebens nicht mehr erkennen. Viele sind auf der Suche nach einer neuen „Wahrheit“, die in jeglicher Größe vorstellbar ist, aber das alles ist eine Lüge.
Deshalb, meine Lieben, lasst uns im Glauben bestärkt werden. Wir haben noch viele Wochen Zeit, um in Fasten und Gebet zu leben, wenn wir uns der Auferstehung Christi nähern. Dies ist das wichtigste und grundlegendste Ziel allen menschlichen Lebens auf der Erde. Ich erwarte die Auferstehung der Toten und das Leben der kommenden Welt. Amen.
Ich danke allen, die gekommen sind und mit uns gebetet haben. Hoffen wir, dass immer mehr Menschen in die Kirche kommen, um das neue Leben für sich zu entdecken und zu lernen, einander zu lieben. Mögt ihr einander lieben, wie ich euch geliebt habe (vgl. Joh 13,34). Möge der Herr, alle erretten!