Eines Tages verlief sich ein kleiner Junge in einem dichten, dunklen Wald. Ermüdet von der Suche nach dem rechten Weg, begann er bitterlich zu weinen. Plötzlich erschien vor seinen Augen ein altes Männchen, das ihm ein goldenes Wollknäuel gab und sagte: “Wirf diesen Knäuel auf den Boden und er wird weiter rollen und dabei einen goldenen Faden hinterlassen. Du mußt aufmerksam sein und darfst ihn nicht aus dem Blick verlieren. Verlass den goldenen Pfad nicht, und so wirst aus dem dunklen Wald herausfinden.”
Der Junge nahm das Knäuel in die Hände, doch als er sich umblickte, war das Männchen schon nicht mehr zu sehen. Es war verschwunden. So warf der Junge das Knäuel auf den Boden, der nun zwischen den Bäumen davon rollte und dabei einen goldenen Faden hinterließ. Der Junge folgte dem Knäuel und bemühte sich stets darum, ihn nicht aus den Augen zu verlieren. Er verließ den Pfad nicht, der ihm der Faden wies. Er machte keinen einzigen Schritt zur Seite, nicht nach links und nicht nach rechts. Auch dann schaute er nicht seitwärts, als sich neben ihm ein viel schönerer, besserer Weg zeigte. Er lief weiter auf dem Pfad, den der goldene Faden aufzeigte. So gelangte er schließlich aus dem dunklen Wald heraus und erblickte in der Ferne sein Elternhaus.
“Ich danke Dir, liebes Großväterchen, für den goldenen Knäuel”, rief das Kind, lief voller Freude zu seinem Vaterhaus.