Eines Tages kamen vier Brüder der Sketis zu Abbas Pambo. Sie trugen Felle als Kleidung, und jeder rühmte die Tugend des Anderen. Einer von ihnen liebte das Fasten, die andere lebte in Armut, der Dritte hegte große Liebe zu allen Geschöpfen. Vom vierten sagten sie, dass er seit vielen, vielen Jahren einem Abbas gehorsam war. Abbas Pambo sprach zu ihnen: “Die Tugend dieses letzten Mönches ist die größte, denn jeder andere von euch hat sie aus freien Stücken ausgewählt. Er aber hat seinen Willen aufgegeben und tut nun den Willen eines anderen. Derartige Männer gelten als Bekenner, wenn sie bis ans Ende daran festhalten.”
Man erzählte von Abbas Pambo, dass sein Gesicht niemals ein Lächeln sehen ließ. Eines Tages wollten ihn aber die Dämonen zum Lachen bringen. Sie banden einen Flügel an einen Holzstab, trugen ihn, machten Lärm und schrien: “Aha, aha!” Als Abbas Pambo sie sah, mußte er lachen. Da führten die Dämonen einen Freudentanz auf und schrien: “Ha, ha, Pambo hat gelacht!” Der aber antwortete ihnen: “Ich habe nicht gelacht, sondern euch ausgelacht wegen eurer Schwäche, da so viele von euch einen lächerlichen Federwisch tragen müssen.”
Abbas Theodor von Pherme fragte den Abbas Pambo: “Sag mir ein Wort!” Nach einiger zeit und mit vieler Überwindung sagte er zu ihm: “Theodor, geh und hab mit allen Erbarmen, denn das Erbarmen schafft Zuversicht vor dem Angesicht Gottes.”
Die Mönche der Nitrischen Wüste in Ägypten lebten in strenger Askese, die sie sogar vor den anderen Brüdern verbargen…
Erst am Ende ihres Lebens, auf dem Totenbett, offenbarten sie sich den Brüdern, um diese zu belehren. Und so war es auch mit Abba Pambo. Er sagte zu seinen Brüdern: Seit der Zeit, als ich hierher in die Wüste kam, mir ein Kellia gebaut habe und darin einzog, habe ich niemals jemand anderes Brot gegessen, sondern nur jenes, das ich mit meinen eigenen Händen erworben habe. Und ich habe niemals auch nur ein Wort bereut, dass ich jemals gesprochen habe bis zum heutigen Tag…
Und jetzt werde ich zu Gott gehen, obwohl ich noch nicht angefangen habe, IHM zu dienen.